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Bürgerforum unterstützt Fassadensanierung

Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus sein Eigen zu nennen, bringt große Verantwortung mit sich. Leonie und Georg Lanio nehmen diese Verantwortung ernst: Sie sanieren zurzeit die Fassade an der Wetterseite ihres Haus in der Büdinger Obergasse. Auf etwa 3000 Euro schätzt Leonie Lanio die dabei entstehenden Gesamtkosten.

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Hubertus Protz schaut sich an, wie die Sanierungsarbeiten vorangehen.

Marode Balken wurden in diesem Sommer bereits von einem Fachbetrieb ausgetauscht. Als nächstes steht die Sanierung der Gefache an. Diese Arbeit wird Leonie Lanio eigenhändig ausführen: „Bei der Arbeit an den Balken ist Lehmputz auf den Boden gefallen. Ich habe ihn eingesammelt und einige Lehmziegel daraus hergestellt. Sie reichen natürlich nicht aus, um alle Gefache an der Westseite neu zu machen. Deshalb kaufen wir weitere Lehmziegel dazu. Dort, wo die ursprüngliche Bausubstanz vorhanden ist, wird sie erhalten und wo nötig repariert. Alle Gefache werden zum Schluss mit einem speziellen Putz verputzt und die Holzbalken gestrichen.“

Der Verein „Bürgerforum Steinernes Haus Büdingen – Förderkreis Altstadt Büdingen“ unterstützt die Lanios bei ihrer umfangreichen Sanierungsmaßnahme finanziell. Dr. Hubertus Protz, 1. Vorsitzender des Bürgerforums, hat sich in dieser Woche den Fortgang der Arbeiten persönlich angeschaut. Hinter den Kunststoffplanen, die das Fachwerk vor Wind und Wetter schützen, sind bereits Fortschritte zu sehen. Deshalb sagte Hubertus Protz zu, die finanzielle Unterstützung von tausend Euro zu überweisen.

Er hofft, dass Hausbesitzer in der Büdinger Altstadt vom Beispiel der Familie Lanio ermuntert werden, die Fachwerkfassaden ihrer Häuser und deren architektonische Besonderheiten vor Schäden zu bewahren. Hubertus Protz erläuterte: „Das Bürgerforum hat sich in seiner Vereinsatzung dem Erhalt von Kulturgut und historischer Bausubstanz in Büdingen verpflichtet. Wir fördern und unterstützen vor allem Maßnahmen, die dem Erhalt des mittelalterlichen Stadtbilds dienen. Dazu gehören zum Beispiel das Freilegen von Fachwerk und – wie im Falle des Fachwerkhauses der Familie Lanio – dessen Erhaltung.“

Verschönerung

Weiße Wände wohin das Auge schaut. Foyer und Flure der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung könnten Wandschmuck gebrauchen. Also hat der Vorstand des Bürgeforums beschlossen, die HEAE mit Bildern von Büdingen zu verschönern.

2016-10-13-16-53-01Vor ein paar Tagen haben sich Laura Ute Melzer, Hans Beckmann und Elke Kaltenschnee getroffen, um Poster mit Motiven von Dieter Turner und Rüdiger Hartmann auf MDF-Platten aufzuziehen.

2016-10-13-17-00-26Am kommenden Samstag werden die drei Büfo-Mitglieder die auf diese Weise enstandenen Bilder in der HEAE aufhängen.

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Schloss und Schlosspark, Fachwerkhäuser der Altstadt, Büdinger Bürgerhäuser, die Festungstürme und Büdingens Altstadt aus der Vogelperspektive werden dann das Foyer der Einrichtung schmücken.

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Tag des offenen Denkmals

P1010338Am Sonntag, 11. September, öffnen wir das Große Bollwerk für Besucher. Von 11 bis 17 Uhr. Schauen Sie doch mal rein!

Das Große Bollwerk (auch Dicker Turm genannt) ist das stärkste mittelalterliche Turmbauwerk der Stadt Büdingen in Hessen. Es befindet sich an der Nordwestecke der Festungsanlage. Der Hexenturm (ursprünglich Gefängnisturm) ist mit dem großen Bollwerk durch Kasematten verbunden.

Geschichte

 Der Hexenturm entstand 1390 als Eckturm im Nordwesten der Stadtbefestigung im Zuge der ersten Ummauerung der „Neustadt“. Er war ein Gefängnisturm, in dem Verbrecher oder entführte Adlige, für die man Lösegelder erpressen wollte, gefangen gehalten wurden. Das untere Verlies legt dafür eindrucksvoll Zeugnis ab. Dieses Verlies war ursprünglich nur durch das Loch in der Decke zugänglich, der Durchbruch zur Kasematte in Richtung Bollwerk ist neueren Datums. Während der Hexenverfolgungen, die in Büdingen im 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt erlebten, wurden die „Hexen“ aber nicht hier, sondern meist im Rathaus eingesperrt.

Das große Bollwerk wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Es diente der Flankensicherung der Gräben der Verteidigungs-anlagen nach Osten und nach Süden in Richtung des Untertores und zum Schutz des „Hirschgrabens“ an dessen engster Stelle. Es befindet sich an der verwundbarsten Stelle der Stadt am „Gebück“ zur Bergseite des Pfaffenwaldes hin, was auch seine gewaltigen Ausmaße erklärt. Diese Ausmaße lassen aber auch darauf schließen, dass die Festungsanlage nicht nur militärischen, sondern vor allem repräsentativen Zwecken diente. Dafür sprechen auch die Anordnung der Schießscharten (unpraktisch direkt übereinander, nicht versetzt) und das Fehlen von Belegen für eine komplette Bewaffnung mit Kanonen.

Die im Turm erkennbaren Schussspuren stammen von einem Kroatenangriff am 25. September 1634 sowie von der Kanonade zwischen schwedischen und ligistischen Truppen am 30. November 1634. Die Stadt wurde letztlich gestürmt und geplündert (aber nicht zerstört), drei Büdinger Bürger wurden getötet, viele verwundet und andere grausam gequält und misshandelt.

Architektur

Der Dicke Turm hat einen äußeren Durchmesser von 17 Metern und einen inneren von 8 Metern. Die Mauerstärke beträgt durchschnittlich vier bis viereinhalb Meter. Für den Bau des Turms wurden nahezu 1.100 m³ Mauersteine verarbeitet. Auf vier aus hölzernen Zwischendecken bestehenden Stockwerke finden sich 16 Geschützkammern. Voll bewaffnet hätte die Verteidigungskraft der Stadt an dieser Stelle jedem Angriff trotzen können.